Turnerinnen des TSV Waging sind Bayerischer Mannschaftsmeister 2023

Auch die zweite Mannschaft des TSV sicherte sich den Klassenerhalt in der fünfthöchsten Liga
Bayerns. Waging III schafft mit dem Sieg gegen 23 Mannschaften den Aufstieg in die
Bezirksliga.

Waging, 07.& 08.10.2023
Ein rundum erfolgreiches Wochenende war es am 07. und 08. Oktober in der Bergader SportArena in Waging. Hier fanden das Finale sowie die Aufstiegs- & Relegationswettkämpfe der Bayerischen Turnliga im Gerätturnen weiblich statt. Am Samstag, den 07.10. startete im Nachmittagsdurchgang der TSV Waging II. Emily Steinmaßl, Micha Böhr, Farina Beer, Andrea Kraus, Melina Boy, Steffi Linner und Ronja Wimberger turnten um den Klassenerhalt in der fünfthöchsten bayerischen Turnliga (LK2). Am Startgerät, dem Stufenbarren, kamen die Turnerinnen ordentlich durch ihre Übungen. Am Schwebebalken hatten die Schützlinge der Trainerinnen Tine Praxenthaler und Hanja Eckert ihre Nerven soweit im Griff und erreichten mit gesamt 33,30 Punkten die drittbeste Wertung aus acht Mannschaften. Am Boden heizten sie mit tollen Übungen die Stimmung ein. Der große Waginger Fanclub klatschte sich hier schon mal für das Finale, welches im Durchgang danach stattfand, warm. Am letzten Gerät, dem Sprung, zeigten alle vier Starterinnen einen Halb-rein-halb raus (Sprung mit 180 Grad Drehung in der ersten Flugphase, Abdruck von Sprungtisch, weitere 180 Grad in der zweiten Flugphase). Ronja Wimberger sicherte sich hierbei mit 12,65 Punkten die Tageshöchstwertung. Die besten drei Wertungen zusammengerechnet ergaben 36,25 Punkte, was
ebenfalls die beste Wertung am Sprung in diesem Durchgang war. Am Ende durfte sich Waging II mit 140,30 Gesamtpunkten auf dem dritten Podestplatz einfinden. Ein Punkt trennte das Team vom zweiten und zwei Punkte vom ersten Platz. Mit dem 3. Platz sicherten sie sich den erwünschten Klassenerhalt und starten auch nächstes Jahr in der Landesliga 3.

Am Samstagabend fand das Highlight des Wochenendes statt: Das Finale in der Oberliga I, der höchsten bayerischen Turnliga, in welcher Kür laut Code de Pointage (internationales Regelwerk) geturnt wird. Voraussetzung für die Teilnahme am Finale war, dass man zu den besten vier Mannschaften nach zwei Wettkampftagen, welche im Juni in Waging und im Juli im Allgäu stattfanden, gehörte. Dies waren der USC München, TSV Gaimerheim, TV Planegg-Krailling und der TSV Waging I. Emily Mühlberger, Alina Hofmann, Anna Geißelbrecht, Emma Pregenzer, Leni Steinbeißer, Leticia Neumayer und Annika Geffken ging nach zwei Siegen aus zwei Wettkämpfen als klarer Favorit an die Geräte. In der Vorbereitung auf den wichtigsten Wettkampf des Jahres musste der TSV jedoch einige Rückschläge einstecken: Im August verletzten sich innerhalb drei Wochen die Stammturnerinnen Alina Hofmann, Emma Pregenzer und Emily Mühlberger. Pregenzer und Hofmann mussten aufgrund von Bänderrissen im Knie und Ellenbogen einige Wochen pausieren, kämpften sich aber im Wettlauf gegen die Zeit gerade rechtzeitig an die Geräte zurück. Emily konnte verletzungsbedingt ihre Teamkolleginnen nur mental unterstützen. Mit Nebelmaschine und Lichtershow liefen die Turnerinnen beim Einmarsch auf die Bodenfläche. Der Waginger Fanclub auf der Tribüne war nicht zu überhören und mit Plakaten sowie Luftballons nicht zu übersehen. Da Waging I als Tabellenführer ins Rennen ging, startete man in der olympischen Reihenfolge (Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden). Am Sprung legten Anna Geißelbrecht (11,95 Punkte), Alina Hofmann (11,70 Punkte) und Leni Steinbeißer (11,30 Punkte) mit hohen, super ausgeführten Tsukaharas einen grandiosen Start hin. Annika Geffken zeigte einen guten Halb-rein-halb raus (10,30 Punkte). Mit gesamt 34,95 Punkten und Platz 1,3 und 5 in der Einzelwertung setzte man bereits zu Beginn ein Ausrufezeichen an diesem
Gerät. Am Stufenbarren wurden gesamt 24,80 Punkte erreicht. Dies blieb ebenfalls die beste Gesamtpunktzahl an diesem Gerät. Mit 8,65 Punkte turnte sich Anna Geißelbrecht auf Platz 1 an diesem Gerät, Emma Pregenzer mit 8,20 Punkte Platz 4. Am Zittergerät, dem Schwebebalken mussten leider alle bis auf Alina Hofmann das Gerät einmal verlassen. Mit 10,20 Punkte erhielt sie hier die zweitbeste Wertung des Tages. Da die anderen Mannschaften ebenfalls Stürze in Kauf nehmen mussten, war die Gesamtpunktzahl von 29,55 Punkten trotzdem die beste des Tages an diesem Gerät. Zum Schluss galt es das Gerät Boden noch zu bewältigen. Leticia Neumayer, Emma Pregenzer und Anna Geißelbrecht turnten saubere Schrauben rückwärts, hochwertige Sprünge und verschiedene Salti. Den Durchgang beendete die Lokalmatadorin Alina Hofmann und erhielt mit 11,00 Punkten die Tageshöchstwertung an ihrem Lieblingsgerät. Als die Plätze vier (USC München; 105,90 intern | internal
Punkte) und drei (TSV Gaimersheim; 116,00 Punkte) bei der Siegerehrung vergeben waren, war die Spannung riesig und es herrschte Stille in der ganzen Bergader SportArena. Als der zweite Platz an den TV Planegg-Krailling mit 117,40 Punkten ging, flossen sowohl bei den Turnerinnen als auch bei Trainerin Susi Barmbichler die Freudentränen. Mit 120,95 Punkten war das große Ziel erreicht: Die besten Turnerinnen aus Bayern kommen vom TSV Waging und dürfen sich offiziell Bayerischer Mannschaftsmeister 2023 nennen. Nach den Rückschlägen in der Vorbereitung war an diesen Titel nicht zu denken. Umso schöner, dass dieser durch den Zusammenhalt und Ehrgeiz der Mädels und der Trainerin nach Hause geholt wurde.

Nach den überragenden Ergebnissen am Samstag, startete die dritte und jüngste Mannschaft des TSV am Sonntag im Aufstiegsfinale zur Bezirksliga. Hierfür waren 24 Mannschaften gemeldet und nur die besten acht konnten sich für einen Startplatz nächstes Jahr ergattern. Es turnten Miriam Schramke, Lisa Mühlberger, Lena Mayer, Sophie Käumle, Alina Shefer, Valeria Jazenko und Lara Stapfer. Am Startgerät, dem Schwebebalken zeigten alle eine fehlerfreie Übung bei der keine das
Gerät verlassen musste. Mit 12,25 Punkte erturnte sich Alina Shefer die beste Wertung am ,,Zitterbalken‘‘. Der Einstieg in den Wettkampf war also bestens gelungen. Am Boden turnten Lisa Mühlberger, Alina Shefer, Valeria Jazenko und Lara Stapfer saubere akrobatische Bahnen mit Radwende-Flick-Flack-Salto und erhielten dafür viele, wichtige Punkte. Am dritten Gerät, dem Sprung, sprangen alle einen gut ausgeführten Überschlag in den festen Stand. Am letzten Gerät, dem Stufenbarren kämpften die Wagingerinnen um jedes Zehntel und ließen den Kampfrichterinnen nicht viel Spielraum für Ausführungsabzüge. Die Mädels von Trainerin Lena Mader und Nici Israel mussten bei der Siegerehrung lange auf ihre Platzierung warten, denn sie setzen sich am Ende mit gesamt 143,45 Punkten gegen 23 Mannschaften durch und holten sich damit überraschend den Sieg. Alina Shefer belegte mit starken 49,00 Punkten den zweiten Platz in der inoffiziellen Einzelwertung. Damit ist der TSV im nächsten Jahr mit drei Mannschaften in der bayerischen Turnliga vertreten. Wir bedanken uns recht herzlich bei all unseren Sponsoren, Helfern und Fans, ohne die so ein Wochenende nicht möglich gewesen wäre.

TSV Waging I                                                            TSV Waging II

TSV Waging III